Freitag, 21. März 2014
II (Reisende darf man ja bekanntlich nicht aufhalten)
Ich habe Dich zu spät gesehen und zuvor zu viele Fehler gemacht. Habe Dich nicht beachtet, hielt Dich für unwichtig und habe mich anderem zugewendet, was zwar heller leuchtete, aber nicht dahinter hatte.
Der Schein trügt, das passt hier in beiden Richtungen. Der erste Schein war hell und leuchtend und ich bin ihm gerne gefolgt und er führte mich nur zu Dummheiten und Ärger. Den zweiten Schein hat der erste Schein überblendet, hat ihn unsichtbar gemacht. Dabei ist er viel tiefgründiger und liebevoller und sicherer. Und letzterer ist gegangen, aber Reisende darf man ja bekanntlich nicht aufhalten

Der erste Schein will mich nicht gehen lassen, also muss ich Dich ziehen lassen, ohne Die zu sagen, wie viel Du mir bedeutet und was Du mir unbewusst gegeben hast. Allein Deine Anwesenheit hat mich beruhigt, hat mich atmen lassen. Du bist der erste, bei dem ich mich auf Anhieb entspannen könnte, aber leider viel mir das alles zu spät auf. Jetzt bist Du gegangen und Reisende darf man ja bekanntlich nicht aufhalten.

Wir sehen uns wieder, das weiß ich, aber bis dahin ist zu viel geschehen, um meine falschen Schritte noch zu begradigen. Du magst mich, an jedem Tag hast Du mir das bewiesen, aber an jedem Tag wollte ich das nicht mit unbedachten Worten zerstören. Reisende darf man ja bekanntlich nicht aufhalten.

Wenn Du mich jetzt suchen würdest, würdest Du mich nicht mehr finden, denn auch ich bin unterwegs. Wenn Du mich suchen würdest, würdest Du mich nur zurück erwarten können, denn Du weißt schon, wo ich ankomme. Aber jetzt bin ich weg und Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten

... link (0 Kommentare)   ... comment